Chilly Billy ganz vorne dabei
Barrierespringen:
Nicht die Höhe von 180 Zentimeter, der vorletzte Sprung war es, der Mikka Roth mit Ride Smart GN Chilly Billy um den Sieg brachte.
Laurens Hauben mit seinem achtjährigen Level up 4 springt scheinbar mühelos zum Sieg. Der 28-jährige Belgier startet für den RSG Niederrhein.
Sechs Steilsprünge sauber aufgebaut in einer Reihe mitten auf dem großen Reitplatz für das erste Zeiskamer Barrierespringen unter Flutlicht. Optisch gleich, in der Höhe von 110 auf 150 Zentimeter ansteigend. Zwölf Starter in der ersten Runde. Wieviele Runden bis zum Sieg?
Der Lokalmatador geht mit seinem Chilly Billy als erster in die Sprungreihe und bleibt mit dem 9-Jährigen fehlerfrei. Leonie Wolf mit Balduin von Eppelheim und Mikka mit Rossmount Flamenco B reißen das letzte Hindernis. Die Reihe wird erhöht auf 160 Zentimeter. Jetzt scheitern gleich zwei Amazonen an dem vierten Hindernis. Elisabeth Meyer vom RGG Niederrhein mit Lemire und
Sarah Gruber mit Ride Smart Over the Top vom PSV Brombachtal verlassen enttäuscht den Platz. Jetzt wird abgebaut. Die ersten zwei Sprünge verlassen das Stadion zur Schonung der Pferde. Jan Schimsheimer, der Moderator der Prüfung nutzt die Zeit und sorgt ordentlich für Stimmung im Stadion. Sprintet mit Mikro über den Platz und fordert die Zuschauer zu einer Stadionwelle auf.
Die dritte Runde beginnt mit vier Steilsprüngen aufsteigend auf 170 Zentimeter. Dennis Kühn mit Chocochino 3 v. RFV Lampertheim scheitert ebenso wie Jörn Höhler vom RFV Niederzenzheim mit Quadis Cara Bellezza am Letzen. Julius Bleser
der mit seinem Spiced Black immer sehr lässig im Schritt einreitet und für den RC Gut Neuhaus Grevenbroich startet lässt am dritten und vierten Sprung die Stangen fallen. Bevor er den Parcours verlässt bedankt er sich bei dem Publikum mit den Worten
„Ihr seit abnormal, die Stimmung hier ist Mega“.
22.30 Uhr die letzte Runde bei 180 Zentimeter.
Alexander Kisselbach mit Wild Emotion G vom RV Am Pohlheimer Wald verzichtet und auch Janina Wetzel mit Dragunov vom RV Mannheim möchte nicht mehr in die Reihe. Mikka Roth geht als erster mit seinem Chilly Billy die 180 Zentimeter an. Die Höhe
war nicht das Problem, der Sprung davor nahm ihnen den Sieg. „ Ich war mir nicht sicher ob Chilly Billy schon reif genug ist für ein Springen unter Flutlicht. Heute hat er mir wieder gezeigt wie schnell er lernt“. Seit Anfang des Jahres hat er ihn erst unter dem Sattel und seit dem schon mehrere S-Platzierungen geholt. Laurens Houben nahm die Siegprämie von 1250 Euro mit nach Hause.
Elisabeth Meyer unschlagbar
Springprüfung Kl. S**:
Von 49 Startern in der Springprüfung Kl. S** am Pfingstsonntag hatte Elisabeth Meyer vom RV Hüttental gleich drei Pferde unterm Sattel. Entsprechend groß ihre Chancen und die lies sie sich nicht nehmen. Nur sieben Teilnehmerpaare hatten sich qualifiziert für das Stechen. Für viele war es ausgerechnet dar letzte Sprung im Normalparcours der sie scheitern lies.
Günter Treiber verzichtete mit seinem Cassis S3 auf das Stechen. Mit Casada 121 riskierte der für den RV Eppelheim startende zu viel. Elisabeth Meyer eröffnete das Stechen mit ihrer 9-jährigen Stute Dame Noir 5, blieb fehlerfrei in 41,98 Sekunden. Diese Zeit war schwer zu toppen. Nach Treiber versuchte es Linus Georg Weber mit Hubertushof´s Calido 4/61,04 das Ergebnis. Dann Karim Eisenhofer mit Chantanga-San in 4/49,72 sek.. Jetzt konnte nur noch Marcel Schneider mit Chucky PS, Meyer den Sieg nehmen. Auch er kam mit 4/50,77 sek. nicht an die Zeit der Starterin des Stechens. Diese konnte jetzt mit ihrer Oratrice vd Dankhoeve, einer zehnjährigen Stute, in aller Gelassenheit den letzten Durchgang starten. Die zweite fehlerfreie Runde gelang ihr. Somit gehörte der erste und zweite Platz ihr.
„Meine drei Pferde haben heute alles für mich gegeben“ erzählt die 36-Jährige die ihr Hobby zum Beruf gemacht hat. „Das war nicht immer so, Oratrice vd Dankhoeve ist ein bisschen speziell, aber heute war er hoch konzentriert bei mir“.
Deutsche Meisterschaft ins Wasser gefallen
Das gab es noch nie, dass ein Turnier abgesagt werden musste, erzählten die alten Zeiskamer im Reitstadion. Waren doch die meisten Fahrer schon am Donnerstag bei strahlendem Sonnenschein angereist. Hatten ein hervorragend vorbereitetes Gelände mit neuen, bunten Hindernissen vorgefunden. Alles sehr einladend. Die Freude der Fahrer auf die kommenden Tage war groß. Auch Steffen Brauchle der vierzehnmalige Deutsche Meister der Vierspänner Pony war schon im Lager angekommen. „Ich will mit meiner Stammbelegschaft starten und einen Jungen testen“. Am meisten freut er sich auf das Dressurfahren und erklärt das die Vorderpony`s die Richtung und Position bestimmen und die hinteren die Kutsche ziehen müssen. Als seine größte Konkurrenz sieht er Niels Kneifel.
Das er seinen Titel nich verteidigen wird, ahnt er an diesem Donnerstag noch nicht. Dann in der Nacht kam der nicht enden wollende Regen. Am Freitag morgen das Gelände schon aufgeweicht. Kein durchkommen mehr für die Nachzügler. Um 7 Uhr mussten die Traktoren schon die LKW und Transporter auf den Stellplatz der Fahrer ziehen. Es ist bekannt das die Fahrer nicht so schnell aufgeben. Das erste Klingelzeichen um 8 Uhr. Der Start war frei für die Fahrpony Einspänner in der Dressur.
Immer noch Dauerregen. Danach die Zweispännerpony. Der Fahrplatz ist nicht wieder zu erkennen. Die Gespanne sinken tief ein, verdrängen Wasser und Erdmassen. Am Abend dann ein schöner Empfang anlässlich der DM mit einer sehr guten Simmung in der Halle und draußen Dauerniederschlag.
Samstagmorgen 10 Uhr, am Start im Regen die Zweispänner Fahrpferde in der Dressur. Ein hartes Volk! Doch die Fahrer konnten ihre Kutschen nicht mehr in der Spur halten. Die Verantwortlichen tagen schon. Alle waren sich einig, das Turnier muss abgesagt werden. Zum Wohle der Pferde und Pony`s und als Sicherheitsmaßnahme für die Aktiven hat das Organisations Komitee diese schwere Entscheidung getroffen. Eine faire und verantwortungsvolle Austragung war unmöglich geworden.
Mittlerweile standen die LKW, Transporter, Wohnwägen und Stallzelte so tief im Wasser, dass es nur noch möglich war mit Traktoren das Lager zu verlassen. Wie lange wird es dauern bis die tiefen Wunden im Wiesengelände geheilt sind? Schön ist es das es bei Mensch und Tier keine Wunden gab. Dafür war die seelische Trauer groß.
Ob das Turnier zu einem späteren Termin statt finden kann, ist noch offen.